Eine marianisch-franziskanische Pilgerfahrt
von Loreto nach Loreto
13. September 1976
Das Thema meiner Predigt bei der
Fatima-SŸhnemesse soll diesmal lauten: Von Loreto nach Loreto! Ich mšchte, dass
Sie alle, BrŸder und Schwestern im Herrn, eine einzigartig schšne
marianisch-franziskanische Pilgerfahrt im Geiste nacherleben, die ich vom 30.
August bis 8. September mit 4 geistlichen MitbrŸdern und 95 Laien aus
Oberšsterreich und Salzburg gemacht habe zu franziskanischen und marianischen
HeiligtŸmern Italiens. Es war eine echte, wirklich fromme Pilgerfahrt, bei der
wir Priester uns in die Aufgabe der seelsorglichen Betreuung der Pilger
teilten: wir hielten die Predigten bei den gemeinsamen Messfeiern an heiliger StŠtte,
wir hielten die Betrachtungen bei den drei RosenkrŠnzen, die jeden Tag in den
beiden Autobussen gebetet wurden; die Laien aber taten fromm und andŠchtig und
opferbereit mit. Vor allem Pfarrer Franz Jetschko aus Peuerbach in
Oberšsterreich verstand es ausgezeichnet, den Pilgern wertvolle marianische
Gedanken zur Meditation auf dieser Pilgerfahrt vorzulegen. Er hŠlt ja schon
seit 30 Jahren an jedem Dreizehnten des Monats von Mai bis Oktober bei der
zweimaligen Wallfahrt von Linz-Urfahr hinauf zum Marienheiligtum am
Pšstlingberg die einstimmende und aufrŸttelnde Predigt.
Mit der Messfeier hier in Loreto
in Konzelebration der fŸnf Priester begann am Morgen des 30. August die
Pilgerfahrt, die uns bis nach Loreto in SŸditalien, ja bis zum Erscheinungsort
des hl. Erzengels Michael am Garganogebirge am sŸdlichen Absatz des
italienischen Stiefels hinabfŸhrte.
Die Fahrt ging am 1. Tag, Montag,
30. August 1976, auf der Autobahn Ÿber den Brenner durch SŸdtirol nach Trient,
wo von 1545 bis 1563 nach dem schmerzlichen Ausbruch der Glaubensspaltung in
der Reformation das gro§e Reformkonzil tagte. Wir besuchten die Konzilskirche
Santa Maria Maggiore und den Dom von Trient, beteten dort und erinnerten uns an
die so bedeutsamen BeschlŸsse des Konzils von Trient, vor allem an die
erfreulich klaren ErklŠrungen Ÿber den Opfercharakter der Eucharistiefeier und
Ÿber die wahre, wirkliche Gegenwart Christi im Hl. Altarssakrament. Das Konzil
von Trient hat im 23. Kanon der 6. Sitzung auch eine wichtige Aussage Ÿber die
SŸndenlosigkeit der seligsten Jungfrau Maria gemacht. Es erklŠrte, dass nach
dem festen Glauben der Kirche Maria ein ganz besonderes, einzigartiges
Gnadenprivileg von Gott erhalten habe, kraft dessen sie wŠhrend ihres ganzen
Lebens alle persšnlichen SŸnden, auch die kleinsten lŠsslichen SŸnden meiden
konnte.
Nach der †bernachtung in Trient
und nach der gemeinsamen Messfeier in der Kirche San Marco in Trient am Morgen
des 31. August ging die Fahrt Ÿber Roveretto weiter in die Provinz Arezzo hin
zum ersten franziskanischen Heiligtum, das wir aufsuchten: Es war der
Alvernerberg , der heute noch in gro§er Einsamkeit liegt, aber durch Franziskus
zu einem Gnadenberg geworden ist. Hier hielt er sich mehrmals wochenlang
fastend und betend auf, zuletzt im Jahre 1224, zwei Jahre vor seinem seligen
Heimgang, vom 15. August bis 30. September. Zwischen den gewaltigen Felsen
dieses Berges empfing Franziskus am Fest der Kreuzerhšhung 1224 die Wundmale.
Alles auf diesem Berg und in den dort entstandenen Kapellen erinnert noch an
dieses mystische Erlebnis des seraphischen Heiligen. Auf dem Alvernerberg hat
Franziskus in den Jahren 1216-1218 in Nachahmung der Portiuncula-Kapelle S.
Maria degli Angeli in der Tal-Ebene von Assisi auch eine kleine Kirche zu Ehren
Marias von den hl. Engeln errichten lassen. Neben der dankbaren Verehrung des
bitteren Leidens Christi ging ja dem hl. Franziskus die vertrauensvoll liebende
Verehrung der jungfrŠulichen Gottesmutter, der Kšnigin der Engel, Ÿber alles. Es sei nur an das schšne Marienlob
erinnert, das aus dem marienliebenden Herzen des hl. Franziskus entquollen ist
und so lautet:
ãSei gegrŸ§t, heilige Herrin,
hochheilige Kšnigin, GottesgebŠrerin Maria! Du bist die immerwŠhrende Jungfrau,
erkoren vom allheiligen Vater im
Himmel, dich hat er geheiligt, er und der allheilige Sohn und der Hl.
Geist, der Tršster. In dir war und sind die ganze FŸlle der Gnade und jegliches
Gut. Sei gegr٤t, du Palast des dreifaltigen Gottes! Sei gegr٤t, du sein Zelt!
Sei gegr٤t, du seine Wohnung! Sei gegr٤t, du sein Gewand! Sei gegr٤t, du
seine Magd! Sei gegrŸ§t, du seine Mutter!Ò
Von den einmalig schšnen, tief
beeindruckenden HeiligtŸmern auf dem Alvernerberg, auf dem au§er dem hl.
Franziskus und seinen ersten JŸngern auch der hl. Antonius von Padua und der
heilige Kirchenlehrer Bonaventura und viele andere franziskanische Selige und
Heilige geweilt und viele Gnaden durch die Vermittlung Mariens, der
Vermittlerin aller Gnaden, empfangen haben, fiel uns Pilgern der Abschied
besonders schwer. Es erging uns wie dem hl. Franziskus selber, der nach seiner
Stigmatisierung auch so ergreifend Abschied genommen hat vom Alvernerberg und
von den BrŸdern, die er da oben zurŸcklie§. Die Abschiedsrede des Heiligen ist
uns erhalten. Ihre letzten Worte lauteten so: ãIch scheide von hier mit Bruder
Leo, dem LŠmmlein Gottes und gehe nach S. Maria degli Angeli und werde nicht
mehr wiederkommen. Ich ziehe fort. Lebt wohl, lebt wohl alle miteinander! Leb
wohl, heiliger Berg, leb wohl, Alvernerberg! Leb wohl, du lieber Bruder Falke,
sei bedankt fŸr deine GŸte gegen mich! Leb wohl, sasso spicco, du gro§er Fels,
ich werde dich nicht mehr sehen. Leb wohl, du kleines Kirchlein Santa Maria.
Dir, Mutter des ewigen Wortes, empfehle ich diese meine Sšhne!Ò
Unsere Pilgerfahrt ging nun
weiter in die gottgesegnete Stadt Assisi, wo wir unten in der Tal-Ebene im
Schatten der gro§en, Ÿber der Portiunculakapelle erbauten Basilika Santa Maria
degli Angeli Quartier bezogen.
Von Portiuncula sagte Franziskus
spŠter, es sei ihm geoffenbart worden, dass die seligste Jungfrau wegen der
vielen besonderen Gnaden, die ihm der Heiland daselbst verliehen habe, dieses
Kirchlein vor allen anderen ihr teuren Kirchen der Welt am liebsten habe.
Portiuncula –zu Deutsch:
kleine Portion, kleiner Teil, Erbteil – war ursprŸnglich eine kleine, der
Gottesmutter geweihte Feldkapelle, die zum Kloster der Benediktiner auf dem
Monte Subasio gehšrte. Der Abt dieses Klosters schenkte die Kapelle dem hl.
Franziskus und seinen ersten JŸngern mit den Worten: ãWenn der Herr eure
Gemeinschaft wachsen lŠsst, so wird es uns freuen, wenn dieser Ort zum Haupt-
und Mittelpunkt fŸr euch alle wird!Ò
In dieser Kapelle erging an
Franziskus der endgŸltige Ruf Gottes, sich ganz Christus in heilige Armut zu
weihen. Hier verweilte Franziskus so gerne im Gebet. Hier gab er 1212 der hl.
Clara von Assisi das Ordenskleid der heiligen Armut. Hier erhielt Franziskus in
einer Sommernacht des Jahres 1216 auch vom gšttlichen Heiland und seiner
jungfrŠulichen Mutter das Privileg eines immerwŠhrenden vollkommenen Ablasses
zugesichert. Dabei wurde Franziskus aufgefordert, zum Papst zu gehen und von
ihm folgende Gnade zu erbitten: Wer immer reuigen Herzens nach abgelegter
Beichte die Portiunculakapelle besucht, soll von allen zeitlichen und ewigen
SŸndenstrafen frei sein. Am nŠchsten Morgen schon brach Franziskus mit Bruder
Masseo auf, um in Perugia dem kurz zuvor erwŠhlten Papst Hinorius III. den
Auftrag des Heilands vorzulegen. Der Papst zšgerte, der Bitte nachzukommen, da
er die mit den KreuzzŸgen verbundenen AblŠsse nicht schŠdigen wollte.
Franziskus zerstreute die Bedenken des Papstes mit den Worten: ãHerr Papst, die
Bitte kommt ja nicht von mir selber, sondern von dem, der mich gesandt hat, von
unserem Herrn Jesus Christus!Ò Daraufhin gewŠhrte der Papst die Bitte fŸr den
Weihetag de Portiunculakapelle, den 2. August, und fŸr dessen jŠhrliche
Wiederkehr. Franziskus war mit der Entscheidung des Papstes nicht ganz
zufrieden, er hŠtte sich mehr gewŸnscht gehabt, er beugte sich aber und wollte
sich gerade entfernen, als der Papst ihn zurŸckrief mit den Worten: ãDu EinfŠltiger,
wo willst du denn jetzt hin? Wie wirst du beweisen kšnnen, dass du wirklich den
Ablass erhalten hast?Ò Darauf erwiderte Franziskus: ãEuer Wort, Herr Papst,
genŸgt mir. Ich verlange kein anderes Dokument. Die allerseligste Jungfrau ist
die Urkunde, Christus der Notar und die Engel sind die Zeugen!Ò Am ersten
Jahrestag der Einweihung der Portiunculakapelle verkŸndete dann Franziskus in
Gegenwart von sieben Bischšfen dem glŠubigen Volk von einer Holzkanzel vor der
Kapelle aus: ãIch mšchte euch am liebsten alle in den Himmel bringen. Ich verkŸnde euch darum einen Ablass,
den ich selbst von den Lippen des Herrn Papstes empfangen habe. Alle, die heute
hierhergekommen sind, und alle, die jedes Jahr an diesem Tag dieses Kirchlein
betreten, mit gutem und reuigem Herzen, werden einen (vollkommenen) Ablass fŸr
alle ihre SŸndenstrafen gewinnen.Ò
Dort, hinter der
Portiuncula-Kapelle, ist Franziskus nach Sonnenuntergang am 3. Oktober 1226 vor
750 Jahren gestorben. Kurz zuvor hatte er noch seinem unsterblichen Sonnengesang
eine letzte Strophe hinzugefŸgt: ãSei gelobt, mein Herr, fŸr unseren Bruder,
den leiblichen Tod, dem keiner der Lebenden entrinnen kann. Wehe jenen, die in
TodsŸnden sterben! Selig aber, die da stehen in deinem heiligen Willen, denn
der zweite Tod wird ihnen nicht schaden!Ò
Ich habe in der Kapelle, die dort
steht, wo der hl. Franziskus vor 750 Jahren zum ewigen Lohn abberufen wurde,
die hl. Messe gefeiert, und wir alle haben da fŸr uns und alle unsere Lieben
daheim, die Verwandten und Bekannten, um eine gute Sterbestunde gebetet. Es kam
uns dabei das Altšttinger Pilgergebet auf die Lippen: ãO Maria hilf, o Maria
hilf, o Maria hilf doch mir, ein armer SŸnder kommt zu dir, im Leben und im
Sterben lass mich nicht verderben, lass mich in keiner TodsŸnd sterben! Steh
mir bei im letzten Streit, o Mutter der Barmherzigkeit!Ò
Dass wir in Assisi tags darauf,
am 1. September, die wichtigsten GedenkstŠtten des hl. Franziskus aufgesucht
haben, ist selbstverstŠndlich. Zuerst zog es uns in die Carceri hinauf in halber
Hšhe des Monte Subasio. Dort finden sich im Kalkgestein Felsenhšhlen, Carceri,
d. h. GefŠngnisse, genannt, die von Franziskus und seinen BrŸdern mit Vorliebe
aufgesucht wurden, wenn es sie drŠngte, mit Gott ganz allein zu sein. Dort war
es, wo Bruder Masseo eines Tages den hl. Franziskus fragte: ãWoher kommt es,
dass dir die ganze Welt nachlŠuft und dich sehen und hšren und dir nachfolgen
mšchte? Du bist doch kein schšner Mann, du hast nicht viel Weisheit und
Wissenschaft, du bist nicht von Adel – woher also kommt dir das? Als
Franziskus das hšrte, ward er freudig bewegt in seinem Geiste. Er hob sein
Antlitz zum Himmel, ganz in Gebet versunken. Dann warf er sich auf die Knie
nieder, um Gott zu loben und zu danken. Hierauf wandte er sich zu Bruder Masseo
und sagte: ãDu willst wissen, woher mir, gerade mir das alles geschieht? Wisse,
das heilige Auge Gottes hat unter den Schlechten keinen grš§eren SŸnder
gefunden als mich, den schlimmsten und gemeinsten, und weil er fŸr das
wunderbare Werk, das er vorhatte, keine armseligere Kreatur fand, darum hat er
mich auserwŠhlt. Denn das Tšrichte der Welt hat Gott auserwŠhlt, um die Weisen
zu beschŠmen, und das VerŠchtliche und Schwache der Welt hat Gott erwŠhlt, um
das Edle und Hohe und Starke zu beschŠmen!Ò Da erschauerte Bruder Masseo ob
dieser Antwort, aus der so viel Demut sprach, und es war ihm von da an klar,
dass Franziskus ein echter und demŸtiger JŸnger Christi sei.
Nach den Carceri besuchten wir
San Damiano, jene kleine Kirche auf halber Anhšhe von Assisi, wo Franziskus vom
Kreuz herab die Stimme Jesu vernahm, die zu ihm sagte: ãFranziskus, siehst du
nicht, wie mein Haus zerfŠllt? Geh hin und bauÔ es wieder auf!Ò Franziskus
antwortete voll Staunen: ãGern will ich das tun, Herr!Ò Er meinte, der Herr
rede vom Kirchlein San Damiano, das vor Alter und BaufŠlligkeit dem Einsturz
nahe war. Der Herr aber hatte es vom gro§en Bau der Kirche gemeint, die damals
durch Reichtum und sittlichen Niedergang dem Verfall nahe war. Franziskus
sollte durch seine Armuts- und Erneuerungsbewegung die Kirche Christi aus dem
Niedergang und Verfall retten. Heute brŠuchte es wieder einen solchen Heiligen,
der in einer echten Erneuerungsbewegung die Kirche samt den Priestern und
Ordensleuten aus der Verweltlichung zum rechten apostolischen Geist der
Nachfolge Christi in schlechter Einfachheit und Armut und im unverkŸrzten und
unverfŠlschten Glauben an die Frohbotschaft Christi zurŸckfŸhrte!
SelbstverstŠndlich waren wir auch
in der Ober- und Unterkirche San Francesco und in der Krypta, in der der gro§e
heilige Ordensvater der franziskanischen Familien nach seinem vor 750 Jahren
erfolgten Tod seine RuhestŠtte gefunden hat. Zahllose Menschen haben aus diesem
von wuchtigen Eisengittern umgebenen Felsengrab des Armen von Assisi schon
gro§e ReichtŸmer von Gnade mit nach Hause genommen. Gleiches erlebt man auch am
Grab der unverwesten hl. Jungfrau Clara. Eine Predigt des hl. Franziskus hatte
die Tochter aus vornehmem Haus in Assisi Ÿberzeugt, dass sie z um Dienst Gottes
in heiliger Armut berufen sei. Sie lebte dann ein Leben des Gebetes, der Armut
und der Freude, und um nichts kŠmpfte Clara so unerschrocken, wie um das Recht,
arm zu leben wie Christus, der Herr. Auch der Chiesa nuova, der Kirche, die
Ÿber dem Elternhaus des hl. Franziskus gebaut worden ist, haben wir einen
Besuch abgestattet. Dort wurde er im angrenzenden Stall geboren. Als nŠmlich
seine Mutter Donna Pica in Geburtswehen lag und schon ein schlimmer Ausgang der
Niederkunft zu befŸrchten war, kam ein geheimnisvoller Pilger in den Stoffladen
des gerade auf einer GeschŠftsreise in Frankreich weilenden Vaters Pietro
Bernardone und sagte, die in Wehen liegende Frau solle in den Stall getragen
werden, dort wŸrde sie bald eines gesunden KnŠbleins genesen. So wurde
Franziskus schon in seiner Geburt in einem Stall ein Abbild unseres armen Herrn
Jesus Christus, der im Stall zu Bethlehem aus Maria der Jungfrau sein irdisches
Leben begann.
Am 2. September sind wir nach der
gemeinsamen hl. Messe in Portiuncula losgefahren in das Herz der umbrischen Landschaft: Wir kamen nach Norcia (Nursia), dem
Geburtsort des hl. Benedikt und seiner Zwillingsschwester Scholastika. Dort
besuchten wir die Ÿber dem Geburtshaus der beiden Heiligen errichtete Kirche.
Wir erinnerten uns an diese gro§en Heiligengestalten und an die Ordensregel des
hl. Benedikt, die sich in KŸrze zusammenfassen lŠsst in dem bekannten
Grundsatz: ãOra et labora! Bete und arbeite!Ò Das Ziel dabei aber muss sein:
ãUt in omnibus glorificetur Deus! Dass in allem Gott verherrlicht werde!Ò
Von Norcia ging die Fahrt noch
weiter hinein in das umbrische Bergland, hinauf in die Bergstadt Cascia, die
durch das Opferleben und die Wunder der hl. Rita zu einem vielbesuchten
Wallfahrtsort geworden ist. Das Grab der Heiligen und das Kloster, in welchem
sie als Leidensmystikerin lebte, der wunderbare Weinstock und der Rosenstrauch,
der mitten im Winter erblŸhte, das alles hat uns Pilger in Cascia tief
beeindruckt, noch mehr aber das Leben dieser heiligen Frau, die nach einer rein
verlebten Kindheit und Jugend mit einem unbeherrschten, zornmŸtigen, rohen Mann
verheiratet wurde, dem sie dennoch die Treue hielt und den sie durch ihre
Geduld und HerzensgŸte, durch ihr vieles Beten und Opfern schlie§lich bekehrte
und umwandelte; zwei Sšhnen schenkte diese Ehegattin das Leben. Als die Ehe
sich nach schmerzlich bitteren Jahren endlich in schšner Harmonie zu entfalten
begann und die beiden Sšhne zur Freude der Eltern heranwuchsen, traf die hl.
Rita hartes Leid, weil ihr Mann von einem feindlich gesinnten Parteigegner ermordet
wurde. Alles schrie nun in der Verwandtschaft nach Blutrache dem Mšrder
gegenŸber. Rita aber wollte ihre beiden Sšhne vor dieser Schuld, die sie in der
RŠchung des Mordes an ihrem Vater auf sich laden wŸrden, bewahren und betete zu
Gott, er mšge lieber ihre Sšhne auch noch zu sich nehmen. TatsŠchlich starben
die beiden kurz darauf an einer Seuche. Nun ganz allein als kinderlose Witwe
gelang es Rita, im Kloster der Augustinerinnen in Cascia Aufnahme zu finden,
obgleich sie zuerst zweimal abgewiesen worden war. Hier strebte sie opferbereit
noch mehr nach Vollkommenheit und Heiligkeit. Ihre Lieblingsbetrachtung war der
dornengekršnte, geschmŠhte und verspottete Heiland. Eines Tages empfing sie auf
geheimnisvolle Weise durch eine Dorne aus der Dornenkrone des Herrn ein Wundmal
auf der Stirn, das immerzu blutete und ihr viel Leid brachte. Sie trug es aber tapfer 15 Jahre lang bis
zu ihrem Tod im Geist der SŸhne fŸr die SŸnden der Menschen. Nach dem Tod
begann die bis heute ununterbrochene Reihe auffallender Wunder, die der hl.
Rita den Titel ãHelferin in aussichtslosen AnliegenÒ eintrugen. Ihr Leib ruht
unverwest in einem Glassarkophag in der 1935-40 erbauten gro§en, schšnen
Basilika. Die hl. Rita kšnnte, weil sie alle LebensstŠnde einer Frau –
Jungfrau – Gattin – Familienmutter – Witwe – Ordensfrau
durchgemacht hat und in jedem Stand in heroischer Weise den Willen Gottes zu
erfŸllen gesucht hat, ein leuchtendes Vorbild fŸr das weibliche Geschlecht in
unserer Zeit sein, wo die Frau so oft missbraucht und zum Lustobjekt der
Leidenschaften des Mannes degradiert wird!
Wir waren jedenfalls tief
beeindruckt von Cascia und einer Heiligen, zumal sich in dieser Kirche vor
mehreren Jahrhunderten Ÿberdies auch noch ein ergreifendes eucharistisches
Wunder zugetragen hat ...
Auf der Heimfahrt zurŸck nach
Assisi besuchten wir auch noch die GrabstŠtte der hl. Angela von Foligno in der
Kirche S. Francesco in Foligno. Da standen wir wieder vor einem
franziskanischen Gnadenwunder, denn diese Selige, die sehr jung geheiratet hatte,
war lange ganz der Welt verfallen und lebte in Eitelkeit und Sinnlichkeit ein
leichtfertiges SŸnderleben, bis sie sich durch eine Erscheinung des hl.
Franziskus veranlasst, plštzlich bekehrte und von den Eitelkeiten der Welt
abwandte. Als sie dann durch Tod ihren Gatten, ihre Mutter und ihre Kinder
verlor, verkaufte sie ihr Vermšgen, gab den Erlšs den Armen und trat in den 3.
Orden des hl. Franziskus ein, grŸndete dann selber eine Schwesterngemeinschaft,
in der sie ganz der Bu§e und der NŠchstenliebe lebte. Durch gro§e Leiden wurde
sie immer mehr gelŠutert, durch besondere Gnaden und Offenbarungen aber zu
hšchster Vergeistigung und Mystik gefŸhrt. Vielen wurde sie dann durch ihre
Worte und Weisungen zur SeelenfŸhrerin auf dem Weg zur Vollkommenheit. Ihrem
Beichtvater Arnold von Foligno diktierte sie die empfangenen Offenbarungen und
geistlichen Erlebnisse von ihrer Bekehrung angefangen bis zu der
geheimnisvollen mystischen Erfahrung der Liebe Gottes. FŸr viele OrdensmŠnner
und Priester wurde sie zur Lehrerin im geistlichen Leben, sodass sie den Ehrentitel
ãMagistra theologorumÒ erhielt (Lehrmeisterin der Theologen), der auch Ÿber
ihrem Grab in gro§en Metallbuchstaben geschrieben steht. Von Foligno kehrten
wir wieder zurŸck nach Assisi, wo wir nochmals Ÿbernachteten.
Am Herz-Jesu-Freitag, den 3.
September aber nahmen wir nach der Messfeier in der Krypta der Basilika von
Santa Maria degli Angeli endgŸltig Abschied von Assisi, von jener gesegneten
Stadt, Ÿber die Franziskus selber kurz vor seinem Tod in einem Gebet zu
Christus die Worte gesprochen hat: ãHerr, frŸher wohnte in dieser Stadt
Gottlosigkeit. Jetzt hast du ihr deine Gnade gezeigt und ihr Barmherzigkeit
erwiesen in wunderbarer FŸlle. Von Gott gesegnet bist du, o Stadt; denn viele
Seelen werden durch dich gerettet, in dir werden viele Diener des Allerhšchsten
wohnen, und aus dir werden viele fŸr das Himmelreich erwŠhlt. Friede sei mit
dir!Ò
Unsere Fahrt ging an diesem
Morgen weiter Ÿber Rivotorto, wo Franziskus seine erste Ordensregel
niedergeschrieben hat, nach Rieti, wo Franziskus, selber schon todkrank, mehrere
Kranke wunderbar geheilt hat. Weiter ging die Fahrt durch dieses sonnige Bergland
hinein in die Abruzzen. In der Stadt Aquila suchten wir das Grab des gro§en
Franziskus-JŸngers Bernardin von Siena auf, der als Volksmissionar mit seinen
eindrucksvollen Predigten, die voll sind von religišser Tiefe und frischer,
natŸrlicher VolkstŸmlichkeit, die Hebung der Sittlichkeit des Volkes, die
Schlichtung von Parteistreitigkeiten, die Fšrderung der Andacht zur
Gottesmutter und zum hl. Joseph, vor allem aber die Verbreitung der Andacht zum
hl. Namen Jesu erstrebte. Ein paar vielsagende Worte dieses Heiligen Ÿber die
rechte Marienverehrung habe ich mir notiert: ãich ermahne euch, BrŸder und
Schwestern: Ehret und verherrlicht Maria, so viel ihr kšnnt, und hŸtet euch vor
allem, was eurer Seele schaden kšnnte! Lernet vom Engel Gabriel, Maria zu
grŸ§en (im Ave Maria) und denkt dabei an den kšstlichen Gewinn, der euch dafŸr
zuteilwird. Denn wer so – wie der Engel Gabriel – die seligste
Jungfrau andŠchtig grŸ§t, der wird von ihr auch wiedergegrŸ§t. Die glorwŸrdige
Jungfrau ist ja die liebenswŸrdigste Kšnigin, die man gar nicht grŸ§en kann,
ohne von ihr einen gnadenbringenden Gegengru§ zu erhalten!Ò
Am Abend dieses Tages landeten
wir in der Bergstadt Chieti, wo wir fŸr drei NŠchte unser Standquartier
aufschlugen. Chieti, das antike Theate, ist der Sitz eines Erzbischofs. Einer
der Erzbischšfe von Chieti, der heiligmŠ§ige Gianpietro Caraffa (1505 –
24), der spŠtere Papst Paul IV., hat zusammen mit dem hl. Cajetan von Thiene
den Orden der Theatiner gegrŸndet, jenen Orden, der eben nach dem ršmischen
Namen der heutigen Stadt Rieti benannt ist. In der NŠhe von Chieti liegt auch
die Heimat des hl. Camillus von Lellis.
Von Chieti aus, wo wir im sehr
schšn renovierten Dom die hl. Messe feierten, fuhren wir am Samstag, den 4.
September, nach Manoppello, einem kleinen BergstŠdtchen, wo in der
Kapuzinerkirche ein gnadenreiches Bild des Hl. Antlitzes Christi hochverehrt
wird und wo wir in dem heiligmŠ§igen Kapuziner P. Domenico einen begnadeten
Herzenskenner kennenlernten, der vielen von uns Ÿber unseren Seelenzustand und
Ÿber das Los unserer Verstorbenen Aufschluss gab in kurzer Aussprache, bei der
ich Dolmetsch machte.
Am Sonntag, den 5. September,
feierten wir wieder im Dom von Chieti die hl. Messe, dann ging die Fahrt noch
weiter hinunter in den SŸden des italienischen Stiefels, dorthin, wo im Monte
S. Angelo am Gargano-Gebirge in einer gro§en Hšhle am 8. Mai 492-94 der hl. Erzengel
Michael dreimal erschienen ist. Wir haben zusammen in diesem Heiligtum aus
meinem Litaneien-Katechismus die Litanei zum hl. Erzengel Michael gebetet und
dabei uns und die ganze heilige Kirche in dieser verworrenen, durch dŠmonische
Angriffe charakterisierten Zeit dem Schutz des hl. Erzengels Michael gegen die
Bosheit und die Nachstellungen des bšsen Feindes empfohlen.
Von Monte SantÕ Angelo, vom Berg
des hl. Erzengels Michaels, ging es weiter nach San Giovanni Rotondo, wo im
Kapuzinerkloster der stigmatisierte P. Pio jahrzehntelang so segensreich
gewirkt hat. Er ist dort nach seinem am 23. September 1968 erfolgten Tod neben
der neu erbauten Kirche in einem Marmorsarkophag beigesetzt worden und wird
bereits von den GlŠubigen als Helfer in leiblicher und seelischer Not viel
angerufen und verehrt. Hier greift die Vox populi, die Stimme des glŠubigen
Volkes, dem Urteil der Kirche vor. Aber ist das nicht gar manchmal geschehen
und zwar zu Recht?
Vom Ort des segensreichen Wirkens
des Dieners Gottes P. Pio fuhren wir an diesem strahlend schšnen Sonntag noch
weiter nach Lanciano, wo in der Kirche San Francesco in einem kostbaren
Reliquiar seit mehr als 12
Jahrhunderten ein eucharistisches Wunder verehrt wird: Ein Basilianer-Mšnch
hatte im 8. Jahrhundert in der kleinen Kirche S. Legonziano die hl. Messe
gefeiert. WŠhrend der hl. Wandlung war er von Zweifeln befallen worden, ob denn
wirklich das Brot in den Leib Christi, der Wein in das Blut Christi verwandelt
worden sei. In diesem Augenblick geschah unter seinen HŠnden das Wunder: die
wei§e Hostie verwandelte und verfŠrbte sich in lebendiges Fleisch, der Wein in
lebendiges Blut, das sofort gerann und nun fŸnf unregelmŠ§ige KlŸmpchen
bildete. Im November 1970 wurden diese kostbaren Reliquien einer Expertengruppe
von medizinischen Fachleuten anvertraut. Sie kamen nach genauesten Analysen zu
dem Ergebnis, dass es sich bei der Hostie um wirkliches Fleisch und zwar um
einen Teil des Herzmuskels eines Menschen handelt, bei den fŸnf KlŸmpchen aber
um echtes Menschenblut, und dass beide, das Fleisch in der Hostie und das Blut
der gleichen Blutgruppe AB angehšren. Die Erhaltung dieser eucharistischen
Reliquien im natŸrlichen Zustand, trotzdem sie durch 12 Jahrhunderte den
physischen, atmosphŠrischen und biologischen EinflŸssen ausgesetzt waren und
trotzdem nie ein Konservierungsmittel an ihnen angewandt wurde, bleibt ein au§ergewšhnliches
PhŠnomen. Die Wissenschaft hat jedenfalls eine sichere und umfangreiche,
bestens dokumentierte Auskunft gegeben Ÿber die Echtheit des eucharistischen
Wunders von Lanciano, das uns neu bestŠrkt hat im Glauben an die in der hl.
Messe wirklich erfolgende Verwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut
Christi. Ich habe mir dort ein neu, im April dieses Jahres 1976 erschienenes
Buch mit historischen, wissenschaftlichen und photographischen Dokumenten Ÿber
dieses eucharistische Wunder von Lanciano erworben und kann nach der LektŸre
dieses Buches nur sagen: Zweifel an der Echtheit werden hier všllig
ausgeschlossen!
Nach der nochmaligen †bernachtung
in Chieti (im Grande Albergo Abruzzo) und nach der nochmaligen Messfeier im Dom
von Chieti brachen wir am 6. September wieder auf zur Weiterfahrt lŠngs des
Meeres in Richtung Ancona. Von dort bogen wir ein klein wenig landeinwŠrts
hinauf in die Bergstadt Osimo, wo wir wieder das Grab eines heiligen
Franziskus-JŸngers, nŠmlich das Grab des gro§en Mystikers Joseph von Cupertino
aufsuchten. Dieser Heilige, der in seiner Kindheit und Jugend ein richtiger
Pechvogel war, ist eine der interessantesten Gestalten christlicher Mystik:
Prophetische Vorhersagungen, Erfassen des †bernatŸrlichen mittels der
leiblichen Sinne, stundenlange Ekstasen, Schweben und Fliegen und Wunder aller
Art waren im Leben dieses kindlich frommen und fršhlichen
Franziskaner-Konventualen fast etwas AlltŠgliches, jedenfalls so auffallend und
hŠufig, dass das kirchliche Inquisitionsgericht ihn nach Neapel bzw. nach Rom
berief. Er wurde harten PrŸfungen unterzogen, aber die Echtheit seiner
Charismen und seiner au§ergewšhnlichen mystischen Erfahrungen und Erlebnisse
konnten nicht in Zweifel gezogen werden. Um aber allzu gro§es Aufsehen im
Volk zu vermeiden, wurde der hl.
Joseph v. Cupertino in abgelegenen Kapuziner-Klšstern, zuletzt in Osimo in den
Jahren 1657-63 den Augen des Volkes entzogen. Am 18. September 1663 starb
dieser einzigartig begnadete Heilige, fŸr den die †bernatur noch viel
wirklicher war als die Natur. Er wurde von Papst Clemens XIII. am 16. Juli 1767
heiliggesprochen, weil er sich durch HerzensgŸte, durch die FŸlle
ŸbernatŸrlicher Erscheinungen und Ereignisse, durch die jahrelange, opfermutige
Unterwerfung unter die oft hart scheinenden Forderungen der kirchlichen Behšrde
in heroischer Demut ganz gro§e Verdienste und wahre Heiligkeit erworben hatte.
Am Leben dieses Heiligen ist wunderbar in ErfŸllung gegangen – so sagte
ich zu meinen Mitpilgern an seinem Grab – was der gšttliche Heiland in
seinem Jubelruf an den Vater erklŠrt hat: ãIch preise dich, Vater, Herr des
Himmels und der Erde, dass du dies den Weisen und Klugen (dieser Welt) verborgen,
den Kleinen aber geoffenbart hast. Ja, Vater, denn so war es dir wohlgefŠllig!Ò
(Lk 10,21 f)
Von Osimo ist es nicht mehr weit
nach Loreto, in jene einzigartige Bergstadt nahe der MeereskŸste, die der
†berlieferung nach innerhalb einer gewaltigen, kunstvoll ausgestatteten
Basilika, die Casa santa, das Haus der Hl. Familie von Nazareth, besitzt. Wie
erhebend und schšn war die Messfeier am Abend des 6. Und am Morgen des 7.
September in diesem Hl. Haus, in welchem sich – wenn die †berlieferung
stimmt – die Menschwerdung des Sohnes Gottes unter dem Unbefleckten
Herzen Mariens zugetragen hat! Hier hat gleichsam unsere
marianisch-franziskanische Pilgerfahrt ihren Hšhepunkt erreicht! Aus der
Loreto-Kirche in Salzburg waren wir nun in das eigentliche Loreto gekommen. Wie
viele Heilige sind in diesen grš§ten Marienwallfahrtsort – bevor Lourdes
und Fatima aufkamen – gepilgert und haben dort viele Gnaden vermittelt
bekommen. Mit besonderer Andacht haben wir dort auch jene Litanei gebetet, die
dort entstanden ist und darum die Lauretanische Litanei hei§t, die vor 4
Jahrhunderten der hl. Petrus Canisius von Loreto in unser Land gebracht und bei
uns heimisch gemacht hat. Eine Nachbildung des Mariengnadenbildes im Hl. Haus
zu Loreto steht bekanntlich auch in der Loretokapelle dieser unserer
Loreto-Kirche hier, sodass immer unsere Gedanken und Gebete von Loreto nach
Loreto wandern kšnnen, zumal dort in Loreto die Kapuziner, hier die
Kapuzinerinnen mit gro§er Ehrfurcht und Liebe zu Maria und ihrem im Hl.
Sakrament gegenwŠrtigen Sohn um die rechte, ehrfŸrchtige Gestaltung des
Gottesdienstes besorgt sind.
Nach dem Abschiednehmen von
Loreto am Morgen des 7. September, ging dann unsere Fahrt zurŸck Richtung
Heimat Ÿber Rimini und Ferrara nach Ravenna in jene Stadt am Meer, die
Ÿberreich ist an herrlichen Kirchen aus der frŸhchristlichen Zeit (San
Apollinare in Classe, San Vitale usw.). Uns aber interessierte vor allem noch
eine neu erbaute Kirche San Piero Damiano. Dort befindet sich eine
Fatima-Marienstatue an einem Seitenaltar. Sie ist kein besonderes Kunstwerk.
Aber diese Madonna hat vor 4 Jahren am Karfreitag blutige TrŠnen geweint in
einem Ausma§, dass dadurch auch UnglŠubige erschŸttert wurden. Eine Kommission,
die grš§tenteils aus atheistisch und kommunistisch gesinnten Medizinern und
Gelehrten zusammengesetzt war, untersuchte die FlŸssigkeit; sie stellte
einwandfrei fest, dass es sich um menschliches Blut handelt. Eine ergreifende
Warnung der Gottesmutter wegen der Gottlosigkeit und Sittenlosigkeit so vieler
Menschen in unserer Zeit! Die Mutter weint hier und an anderen Orten, weil so
viele ihrer Kinder den Weg des Verderbens gehen und in Šu§erster Gefahr sind,
auf ewig verlorenzugehen!
Die letzte Nacht unserer
Pilgerfahrt verbrachten wir dann vom 7. auf 8. September in Padua im Schatten
der Basilika, die sich Ÿber das Wundergrab des hl. Antonius von Padua wšlbt. Am
Grab des schlichten, zwerghaften Kapuziners P. Leopold, der am 2. Mai dieses
Jahres vom Papst seliggesprochen worden ist, haben wir am Geburtstag unserer himmlischen
Mutter am 8. September, noch die letzte gemeinsame hl. Messe gefeiert. Dann
ging es bei strahlendem Wetter und tief blauem Himmel durch die Dolomiten,
durch Osttirol, KŠrnten und den Lungau auf der Tauernautobahn die Fahrt zurŸck
nach Salzburg.
Eine gesegnete, gnadenreiche
marianisch-franziskanische Pilgerfahrt war zu Ende gegangen und hat uns neu
bestŠrkt, im Geist des hl. Franziskus die Gottesmutter Maria zu verehren,
nachzuahmen und zu lieben, wissend, dass wir in dieser verworrenen Zeit die Mutter
mehr denn je brauchen, weil sie uns durch ihr Beispiel, ihre FŸrsprache und
ihre Gnadenvermittlung mit wahrhaft mŸtterlichem Herzen auf unserer
Erdenpilgerfahrt den rechten Weg fŸhrt und uns im Glauben, in der Hoffnung und
in der Liebe stŠrkt, um die drohenden Gefahren bestehen zu kšnnen, von denen
unsere Zeit voll ist.